ARGE will Ü-Ei-Sammlung pfänden - Ü-Ei-Depot erstellt Wertgutachten

Detmold (WB/ca). Die 400 Figuren aus Überraschungseiern,
die Stefan Jagusch (23) aus Detmold seit 18 Jahren gesammelt hat, sind offenbar so gut wie nichts wert. Das ergibt sich aus einem Wertgutachten, das vom »Ü-Ei-Depot Chemnitz« erstellt wurde, einem großen Händler von Überraschungsei-Figuren.

Wie berichtet, soll Hartz-IV-Empfänger Stefan Jagusch gegenüber der Behörde »Lippe pro Arbeit« den Wert seiner Sammlung angeben (WESTFALEN-BLATT vom 15. Mai). Das Amt will klären, ob der Detmolder wertvolle Figuren besitzt und seine Bezüge gegebenenfalls entsprechend kürzen. Das gestern fertiggestellte Gutachten fällt jedoch ernüchternd aus: Während Jagusch den Wert seiner Sammlung auf 100 Euro geschätzt hatte, schreibt René Büttner vom Ü-Ei-Depot: »Der Gesamtwert der Sammlung beläuft sich auf 27 Euro. Es dürfte allerdings schwierig sein, einen Käufer zu finden. Für uns besteht kein Interesse an einem Ankauf.«

In dem Wertgutachten heißt es, Spielzeug aus Überraschungseiern, das nach 1992 auf den Markt gekommen sei, habe allenfalls einen »ideellen Wert«. »Für Sammler sind nur Figuren interessant, die aus den 70er und 80er Jahren stammen.« Anschließend habe der Hersteller die Produktion so sehr ausgeweitet, dass es aus der Zeit nach 1992 ein Überangebot gebe. René Büttner: »Für einige komplette Serien, die zehn oder zwölf Figuren umfassen, wird gerade mal ein Euro bezahlt.« So kommt der Experte zu dem Schluss, dass die meisten Figuren des Detmolders wertlos sind.

25 Komplettsätze hat er mit je einem Euro angesetzt, für ein Puzzle »Dapsi Dino Family« hat er zwei Euro veranschlagt - insgesamt also 27 Euro. Sammler Stefan Jagusch: »Ich hoffe, dass die Behörde das Gutachten anerkennt und mir meine Bezüge nicht kürzt.«

Quelle: www.westfalen-blatt.de




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